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Ramstein

Ramstein. Heute vor 20 Jahren.

Der Tod ist eine große Scheißerfindung; ob Zeilinger und Schreiber das richten können?
Soll ich meckern, daß das damals schon und zu allen Zeiten ein Anachronismus war? Das viele Fliegen so nah bei so vielen Menschen, der viele Spritverbrauch, der viele Lärm, der viele Ressourcenmißbrauch?!

Die Nachrichten-/Sensationsbranche macht wieder was draus; haut wieder Einen raus; hält unsere Brennflammenhöhe schön unten; im Radio fingen die mit der Anzahl der Toten, der Anzahl der schwer Verletzten und der Anzahl der Verletzten an; man denkt, was ist da wieder passiert, welcher Irre wollte sich denn da wieder austoben und sich dann fein und wie besprochen rausreden, weil er ja zuvor ein Bier getrunken hatte, noch so jung ist usw. usf.

Der Nachrichtensprecher wusste, was er da sagte. Ich glaube, er hatte sich sogar vorgenommen, eine fein modulierte Betonung hinzukriegen, damit das Erschrecken auch richtig einschlägt. Also, man fängt an mit "Heute vor 20 Jahren trug sich in Ramstein ein tragischer Unfall zu. Seinen Opfern und Angehörigen wollen wir in Gedanken verbunden sein..." (Notwendige und hinreichende Details folgen).

Übrigens, damit´s nicht ganz so abstrus ist: Erinnert mich das nicht irgendwie an "Der bewegte Mann"?!

Hermine sagt: Och, Nö.

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