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Maxime: wenig über sich erzählen

Einen gute persönliche Maxime ist, wenig von sich erzählen. Eine solche Maxime hat eine psychologische (Selbstbewusstsein, Charisma, Introversion, soziale Intelligenz), philosophische (Stoa) als auch kulturelle Dimension.

Was wirkt - im positiven Sinne - entscheidend?

Entscheidend ist dabei oft nicht das Schweigen selbst, sondern:

- Wie du zuhörst (aktiv, emphatisch oder distanziert)

- Welche Körpersprache du hast (offen oder abschottend)

- Ob du auf Nachfrage etwas preisgibst, oder dich auch dann verweigerst.

Ein Mensch, der wenig über sich erzählt, aber präsent ist, zugewandt und ehrlich wirkt, wird meist als integer oder tiefgründig wahrgenommen.

Der innere Anker:

Eine Haltung, die sich bewährt hat, lautet:

Du entscheidest, was wann für wen stimmig ist. Und das ist kein Schutzmechanismus - sondern eine Form von Reife.

Wann die Maxime nicht sinnvoll ist:

Es ist wichtig zu beachten, dass diese Maxime nicht universell anwendbar ist. In engen Freundschaften, Partnerschaften oder therapeutischen Kontexten ist Offenheit und das Teilen persönlicher Informationen essenziell für den Aufbau von Vertrauen und Intimität. Auch im Networking oder bei der Jobsuche kann ein gewisses Maß an Persönlichkeit und Authentizität wichtig sein, um eine Verbindung herzustellen.

Letztendlich ist es eine Frage des Kontextes und der individuellen Abwägung, wie viel man von sich preisgibt. Die Maxime, möglichst wenig von sich zu erzählen, ist eher ein Hinweis auf Vorsicht und strategisches Kommunizieren, als eine starre Regel für alle Lebenslagen.


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