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Abwarten

Morgens. Ich verteile das Müsli in meinem Suppenteller – und über den Tisch.

Ich beschließe ins Sportstudio zu fahren – und verfahre mich auf einer Strecke, die ich schon wieviel mal gefahren bin. Diese „neue“ Strecke hat zwei Baustellen mit den dazugehörigen Staus zu bieten.

Ich gönne mir schon mal einen Schluck von meiner Apfelschorle – die hat das ganze Baustellengeruckel nicht vertragen und schäumt über.

Schuhe in den Spind – bücken, nochmal. Rauf auf den Crosstrainer, abtauchen, Mp3-Spieler an – Akku – Fehlanzeige. Back to the roots.

Wieder zu Hause. Die schönen neuen Hosen kürzen lassen. Hin zur Änderungsschneiderin – „Mittwoch Vormittag geschlossen“.

So, erstmal meinen schönen grünen Tee zubereiten. Tee in den Tassen-Teefilter. Noch einen, nur leicht mit Agavendicksaft benetzten, Teelöffel dazustellen, bevor das heiße Wasser darüber geschüttet wird – der Löffel vertüdert sich mit dem Filter.

Mittags. Der Tee ist soweit.

Geschirr abwaschen und abtrocknen. Biedermeier-Küchenschrank mit Hartöl reinigen und imprägnieren.

Heißt das jetzt, man muß nur abwarten können oder - abwarten?

Hermine sagt: Du kannst gucken kommen, Osterhäschen!

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