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Börsenklubs

Vor kurzem sah ich im Fernsehen einen Bericht zur aktuellen Finanzkrise.

Es gibt doch tatsächlich „Börsenklubs“. Da finden sich Leute zusammen, die ihre Aktionen an „der Börse“ besprechen. In dem Bericht waren das ausnahmslos Männer der Kategorie Familienvater, ob es so etwas ähnliches in anderen Konstellationen z.B. mit Frauen gibt, ist zu vermuten, weiß ich aber nicht.

Jedenfalls ist wohl Sinn und Zweck solcher „Börsenklubs“ sich gegenseitig weiszumachen, sie wüssten worüber sie reden und sie könnten die ganze Aktien-, Fond- und Börsenentwicklung vorauskalkulieren. Um Gottes Willen! Ganz abgesehen davon, dass die so genannte Argumentation nur über Imponiergehabe läuft, müsste es doch mittlerweile jedem klar sein, dass der Otto-Normal-Verbraucher nur dazu dient, die Portefeuilles der „Großen“ aufzufüllen und vor allen Dingen für mehr „Spielgeld“ zu sorgen.

Diese Leute verspielen Haus und Hof, aber Hauptsache das Ambiente mit großen Goldbuchstaben an den Wänden, Zigarren und Weizenbier! stimmt und erhält die Illusion, sprich die Burgmauer um das aufgeweichte Selbstbewusstsein, aufrecht!

Hermine sagt: Ich mag lieber mit dir spazieren gehen.

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