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Spendenmarathon

Jetzt ist mal wieder, wie jedes Jahr, die Zeit der großen Spendenmarathons.

(Und: Bitte, bitte, bitte nicht sich jetzt was ganz tolles einfallen lassen und einen Spendenmarathon für AIDS-Irgendwas ausloben!! Es soll möglichst viel, schnell, tief und also effektiv zu AIDS geforscht werden, nur weil die A-Z Prominenz darin ihr höchstes Identifikationspotenzial sieht und nur damit die gleichen so genannten A-Z Prominenten ihr unmoralisches und ausschweifendes Leben weiter führen können?)

Ist der Staat bzw. sind unsere Volksvertreter auch in altruistischer Verfassung? Der Staat könnte doch auch einmal wirklich gut gemeinte Spontaneität üben und Geld aus hausgemachten Spendenmarathons in effektive Projekte stecken!?


  • Wie wäre es mit Spenden, z.B. aus einem Spendenmarathon der Bundestagsmitglieder, in effektive Projekte zur Demenzforschung?
  • Wie wäre es mit Spenden, z.B. aus einem Spendenmarathon der Bundesratsmitglieder, in effektive Projekte zur Parkinsonforschung?
  • Wie wäre es mit Spenden, z.B. aus einem Spendenmarathon der Bundesbediensteten im Auswärtigen Amt, in effektive Projekte zur Essstörungsforschung?
  • Wie wäre es mit Spenden, z.B. aus einem Spendenmarathon der Ausschußmitglieder im Finanzressort, in effektive Projekte zur Prävention Häuslicher Gewalt?
  • Wie wäre es mit Spenden, z.B. aus einem Spendenmarathon der Berliner Senatsmitglieder, in effektive Projekte zur Suchtprävention bei Kindern und Jugendlichen?
  • Wie wäre es mit Spenden, z.B. aus einem Spendenmarathon des Verteidigungsressorts, in effektive Projekt zur Aggressionsforschung?

Also liebe Volksvertreter: Warum nicht der schönen Losung des "Zehnten" folgen. Einfach mal monatlich oder am Ende des Jahres zehn Prozent des Einkommens spenden, möglichst in der Form wie eben angedacht? Wenn schon der USA-Kapitalismus mit Kusshand, also ohne hinzugucken, assimiliert wird, warum nicht auch dieses doch eigentlich recht lobenswerte Lebensmotto der US-Amerikaner?

Hermine sagt: Meine Rede.

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