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Warum immer gleich das letzte Mal vorweg?

Warum oder weshalb sehe ich bei allem, was ich tue oder beginne immer gleich das letzte Mal mit?

Warum nehme ich immer gleich das letzte Mal vorweg? Und: Warum rührt mich das nahezu fast immer zu Tränen?

War ich zu viel mit dem Tod in Berührung? Ist das nicht jeder von uns (gewesen)? Zu intensiv? Viele Menschen doch wohl noch viel intensiver als ich.

Ist es das, bin ich zu selbstverliebt?

Schon als ich Kind war, sagten meine Eltern und andere Verwandte zu mir - und über mich, wenn ich sie belauschte (um zu erfahren, ob sie etwa über mich sprechen) -, ich sei zu sensibel und zu sentimental; was jedesmal nahezu gleichzeitig zu einer Diskussion über die Unterschiede der Begriffsinhalte veranlasste. Auch heutzutage noch, bekomme ich noch (allzuoft) zu hören, ich sei zu sensibel - und zu sentimental.

Warum oder weshalb sehe ich in allem immer gleich auch das letzte Mal mit? Und werde immer ganz traurig (melancholisch) darüber?

Genau weiß ich es nicht.

Es ist meine Art der Verarbeitung meiner kritischen Lebensereignisse (Stichwort: Resilienz-Forschung), vermute ich. Höchstwahrscheinlich sogar, ist es einfach meine Art mit dem Leben umzugehen!? Heutzutage sehr verpönt - aber doch auch immer noch bewundert, wie zu Zeiten der Dichter und Denker?

Und nun? Was bedeutet das für meinen Lebensalltag?

Ich akzeptiere meine Art. Ich kann mich nicht beeinträchtigen lassen. Ich muss weitermachen, weiterleben. Ich beginne immer wieder Neues im meinem Leben; ja, das ist sogar eines meiner Lebenselixiere, meiner Credos.

Alles andere wäre Resignation, wäre umso fataler für mich und mein Leben; es ist immerhin zuallererst mein Leben. Alles andere wäre eine Überbewertung der kritischen Lebensereignisse - und der etwaig damit verknüpften Personen.

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