Mein als exzessiv zu bezeichnendes Verhalten in Bezug auf Borkum erschließt sich mir nun als gut und notwendig. Es hatte mich vergangenes Jahr und auch jetzt wieder sozusagen nach Borkum als Urlaubsort hingezogen.
Zehn Jahre zuvor war ich ja für eben ca. zehn Jahre mit meiner damaligen Frau einmal im Jahr für drei Wochen auf Borkum gewesen.
In der Zwischenzeit hatte ich so etwas wie einen psychologischen Schleier auf diese Insel gelegt. Bis dahin, dass ich aus Angst, sentimentale Emotionen könnten mich überkommen, die Insel gemieden hatte. Ich meinte, ich würde den Besuch dieser ansonsten wunderschönen Insel deswegen meiden.
Nun war ich innerhalb kürzester Zeit viermal zu den verschiedenen Jahreszeiten erneut auf Borkum: Der bis ins Infantile gesteigerte - und damit für meine Psyche sehr gefährliche - sentimentale Schleier ist weg. Gottseidank!
Für so etwas (infantile Sentimentalität) bin ich aufgrund meiner selbst diagnostizierten Neigung zur Liebessucht prädestiniert. Und doch werde ich mir, für meine psychisch-emotionale Gesundheit, ein solch krankmachendes Verhalten nicht mehr zulassen.
Nun sehe ich deutlich die Einbildungen, die mit Borkum verbunden waren. Ich bleibe am Wasser stehen, schaue hinaus nach Schiffen. Ein Ausdruck der Langeweile, bewegt sich da endlich mal was?! Welche Unmengen an Alkohol werden hier gerade auch durch die Einheimischen konsumiert!? Die Einheimischen lechzen danach zwischendurch und in möglichst kurzen Abständen von der Insel runter zu kommen. Es ist so viel Schmuddel und Kitsch. Die für den Tourismus - und damit die für die Insel - Verantwortlichen sind sich einig, dass die Zukunft in mehr Wertschöpfung aus den Touristen zu sehen ist.
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