Es ist immer Scheiße, wenn ein Mensch im Sterben liegt!
Ich kann mich nicht davon lösen, immer daran denken zu müssen, wie sich dieser Mensch fühlen muss(?). Muss sich denn der sterbende Mensch so fühlen, wie ich mir das fühle? Ich glaube nicht unbedingt. Man sagt ja, die Menschen hätten dann auch schon ihren Lebenswillen verloren (und der Tod hätte dann nichts mehr Bedrückendes, Angst machendes; eher im Gegenteil). Gibt es dieses Gefühl, diese Akzeptanz: Es ist Zeit?
Ich kann mich nicht von diesen
schlechtenGedanken lösen; ich liege da in diesem sterbenden Menschen, mit angezogenen Armen, ich merke wie sich langsam ein Druck hinter meinen Augen aufbaut, muss ich gleich weinen?, ich denke: Was geschieht mit mir? Um Gottes Willen! Was machen diese Menschen alle; sie gehen, sie kommen, sie gucken (Was machen die?, Warum macht keiner was?).
Irritierenderweise muss ich, während ich
in diesem sterbenden Menschen liege, immer ganz automatisch an mich in meiner Kindheit denken: ich muss immer daran denken, wie ich als fünfjähriger (oder so) im Hof, im Mülleimer eine Rasierklinge fand, sie war interessant in die Hand zu nehmen, von allen Seiten zu betrachten, ein Düsenjäger fliegt am Himmel entlang, ich schaue hoch, der weiße Streifen hintendran ist schön und interessant, ich kippe um.
Ich habe den Tod dieses im Sterben liegenden Menschen vorausgesehen, vorausgeträumt. Und ich weiß auch, es wird kurz danach ein zweiter, jetzt noch wenig offensichtlicher Tod folgen.
Mir ist schlecht. Teilweise wie gelähmt. Und ich kann (mal wieder) nichts machen. Und: ich muss doch weitermachen.
Hermine sagt: Iiih, wie unheimelich.
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