Eigentlich sollte ich aufhören, mir Gedanken um andere zu machen. Ich nerve mich selbst (manchmal) damit - ich nerve aber eben vor allen Dingen die anderen damit: mit ungefragter Hilfe(-stellung).
Ich sollte, was das Anbieten von Hilfe angeht, mehr die Einstellung haben so wie ein Zen-Meister sie zu seinem Schüler hat - wenn dieser Anspruch für sich genommen nicht schon so überheblich von mir wäre. Ich meine das ja eigentlich auch gar nicht in diesem überheblichen Sinne, sondern mehr im Zen-Sinne: Fokussiert sein auf den Augenblick. Das impliziert nicht zu flattern, das impliziert bei sich zu bleiben und den/die Schüler zu spüren. Und: im Sinne des Zen zu helfen impliziert zu wissen beziehungsweise (wissend) zu vertrauen, dass sich der "Schüler" im für ihn geeigneten Moment von sich aus melden wird!
Ständig für zwei oder mehr Menschen leben, in grenzenloser - und damit falsch verstandener - Empathie: das verkürzt mein Leben. - Andererseits: Es würde mir so etwas wie mein Lebenselixier fehlen. Das merke ich jetzt schon, im Gedenken an dieses lebensverkürzende Lebenselixier.
Hermine sagt: Das nervt.
Welcher Beruf wäre schon geeigneter, als der des Psychologen, wenn es darum geht, aus eigener Erfahrung das Janus-Gesicht der Empathie zu beschreiben?
AntwortenLöschenGut, Sozialarbeiter oder Krankenpfleger mögen ähnliche Gedanken hegen. Es ist aber trotzdem nicht das Gleiche, nicht identisch, wie ich finde.