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essenzielle Erkenntnisse kurz dargestellt

In den vergangenen beiden Tagen, während meines Urlaubs auf Rügen (Gademow), meine ich, ein paar Erkenntnisse gewonnen zu haben:

- Ich ziehe Frauen an oder lade Frauen dazu ein, mich zu manipulieren. Einerseits fühlen sie sich eingeladen mich bestimmen zu wollen. Andererseits lade ich sie - nach wie vor - dazu ein, in mir den Retter zu sehen. Sie wollen mich bestimmen, sie wollen mir - tatsächlich - sagen, was ich zu mögen und zu tun habe. Fahre zur Pommernkate, aber nicht diese Strecke, sondern diese; mein Einwand, dass ich ein (bekannter) Orientierungslegastheniker bin, wird geflissentlich überhört bzw weggewischt (anlog zu Friedemann v.Thun: Oberhandtechniken).

- Ich bin froh, dass ich diese Trulla, mit der ich ein richtig schönes Gespräch hatte, nicht zurückgerufen habe. Sie hatte mir einen Zettel unter die Windschutzscheibe geschoben mit ihrer Mobil-Nummer und (als Erkennungszeichen) Ort "heute" und Uhrzeit unseres an und für sich als nett zu bezeichnenden Plausches. 

- Ich bin nach wie vor ein Frauenmagnet. Da herrscht kein Mangel, würde mein früherer Freund Holger meinen. D.h. auch, ich bin nicht auf diese Du-musst!-mein-Retter-Sein Trullas angewiesen. Nur mein Radar beziehungsweise mein magnetischer Mechanismus benötigt ein anderer zu werden.

- Ich mag unterdessen einfach keinen Alkohol mehr. (Könnte mich ärgern und wundern, dass ich mir heute ein Matjesbrötchen mit Sherry-Matjes gekauft habe, was den einzigen Alkohol seit einem dreiviertel Jahr darstellt. Wobei ich mir noch nicht einmal darüber im klaren bin, inwiefern es sich dabei wirklich um wirksamen Alkoholgehalt handelt. Danach war mir jedenfalls erstmal ein paar Mal eigenartig zu Mute. Eine meiner vegetativen Unpässlichkeiten?)

- Unterdessen bin ich mir sehr sicher, dass ich einer extremen Streitkultur meiner Ex-Frau ("Steffi") ausgesetzt war. Meine Anwürfe an sie, sie habe in ihren (bis dahin) lebenslangen Auseinandersetzungen mit ihrem Vater so dermaßen aufgerüstet, dass ich keinerlei Chance habe, waren eine korrekte Empfindung/Auffassung. Dabei liebte ich sie so dermaßen, dass ich mich trotzdem - mein Körper rebellierte bereits - weiterhin dieser Streitkultur aussetzte. Ich wusste damals bereits, dass Streit und Lautstärke für mich Stress bedeuten. Und sie bediente sich der Oberhandtechniken (vgl.o.), wie sie dem aggressiv-entwertenden Stil entsprechen. Schlimm.

- Diese Erkenntnis zusammen genommen mit den Herleitungen zuvor sagen mir eindeutig, dass es ich einfach nicht lohnt, einer solchen Ex-Frau nachzutrauern.

- Umso verwunderlicher ist es, dass ich noch immer sehr einfach getriggert bin (dieser zum Modewort verkommene Begriff passt hier), sobald ich durch das Außen mit Themen aus der Vergangenheit und den damit verknüpften Emotionen in Verbindung komme. Naj, ganz verwunderlich ist es nicht, es zeigt nur noch deutlicher, dass ich eigentlich durch die Ereignisse rund um meine Ex-Frau (Retter spielen; Flucht; betrogen und hintergangen werden; Streits ausgesetzt sein; Oberhandtechniken, fast schon Gas-Lighting; Trennung inklusive Demütigung und Hintergehen) "Steffi" traumatisiert bin. Beziehungsweise war.

- Atze Schröder (ja, ein Comedian - mit Verstand) meint, die Richtung ist nach vorne (die Vergangenheit war einmal, die Zukunft ist noch nicht - die Gegenwart ist). Verdrängen, nämlich  sich nicht auf Gedanken an die Vergangenheit beziehungsweise an schlechte Ereignisse aus der Vergangenheit zu denken, sich ihnen auszusetzen ist vollkommen in Ordnung - und gesund.


- Es tut mir so gut, für mich zu sorgen, mich über und an sogenannten Kleinigkeiten zu erfreuen, sie achtsam zu schätzen. Und mein Vermögen diese genau richtig für mich auszusuchen und zu hegen und zu pflegen ist einfach wundervoll. Auch solchen Avancen von Du-musst-mein-Retter-sein-Trullas (vgl.o.) nicht weiter nachzugehen gehört - in sozusagen umgekehrter Richtung - genauso hierher.

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