Leider - mittlerweile kann ich wirklich sagen, leider - ist der Tod einer von diesen ganz geduldigen Lebensgenossen.
Gevatter Tod zeigt sich mal hier, mal da; mal stärker, mal schwächer. (Ist er im Zimmer? Nein, aber er streicht schon um das Haus herum.)
Bei dem betreffenden Menschen ist es mittlerweile so, dass er wirklich komplett in seiner ganz eigenen Welt lebt. Ich könnte fast sagen, es ist ganz gleich, ob jemand neben ihm ist oder nicht; eigentlich kann ich es wirklich genauso sagen, ohne Schuldgefühle, ohne Gewissensbisse, ohne innere moralisch-ethische Verwerfungen.
Für eine lange Zeit hatten wir wirklich das Gefühl, wir müssten den (langsam) Sterbenden vor seiner Angst zu sterben beschützen: Er war ja schon seit längerem nur noch ganz schwer erreichbar; nur noch auf der emotionalen Ebene. Sprach man in seinem Beisein - indirekt - vom Tod, reagierte er mit einem prompten Schweißausbruch. Sprach man von dem, was er früher für die Familie geleistet hatte, wie sehr ihm die Familie immer am Herzen gelegen war, wie sehr man sich - trotz allem - doch mit ihm verbunden fühlt, zeigten sich Tränen. Und: er konnte -
Freust Du Dich, dass wir da sind?; kennst Du noch die oder die anwesende Person - noch
Ja(
Cho) sagen. - Alles das ist jetzt nicht mehr!
So paradox wie es eventuell im ersten Moment klingen mag: Wir sind jetzt beruhigt(er)! Es kann geschehen. (Es ist entschieden?)
Wenn der Tod so besonders geduldig ist, will er uns - denen, die so besonders Angst vor dem (Lebensbegleiter) Tod haben? - stiekum seine Botschaft vermitteln? Ich gehöre von Anfang an zum Leben dazu?! Es kommt für jeden der Punkt, an dem es in Ordnung sein wird zu gehen? Sei beruhigt, es ist alles nur halb so schlimm?
Hermine sagt: Brrrrr...
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