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aufgeräumt

Gestern habe ich einfach einmal meine ganze Twitter-Geschichte aufgeräumt.

Es ist immer wieder erschütternd, was ich bei solchen Aufräum-Aktionen an Fehlern entdecke. Erschütternd, weil ich, während ich etwas installiere beziehungsweise einstelle, immer von mir denke, wow, wie ordentlich und geradezu pfiffig. Tja, und gestern schaute ich auf Twitter (und identica) nach und dachte, um Gottes Willen. Aber das kenne ich schon von mir. Ich meine immer alles perfekt zu machen und bin, wenn ich nach einiger Zeit nachschaue, oft genug enttäuscht, verwundert oder irritiert. Was hatte ich mir nur dabei gedacht? Wie konnte ich das übersehen - so etwas Grundlegendes auch noch?

Es geht also einerseits um "Überseher", die eigentlich keine sind: Meine Einstellung zu den Dingen hat sich nur geändert; oder manche Dinge können halt so oder so zugeordnet werden, eine Zuordnung fällt hier fast schon unter die berühmte (und gerne genommene) Geschmackssache. Okay. Abgehakt. Kein Thema.

Dann aber - und da werde ich manchmal sogar über mich selbst fuchsig - gibt es diese "Überseher", die - so sagt man wohl - einfach nicht hätten passieren dürfen; richtige Patzer eben. Also, zum Beispiel, seit Wochen habe ich mich innerlich und - wie ich eigentlich dachte - äußerlich auf mein blogspot Kladdeheft Blog (Blogger punkt com) festgelegt (und innerlich und äußerlich damit identifiziert). Guckte ich gestern nun in meine Twitter-Einstellungen, steht da die Hausadresse von meinem (lieben) WordPress Kladdeheft Blog. Unfassbar! (Ich hätte meinen Twitter-Account löschen mögen - jetzt nur so, damit ich ein anschauliches Beispiel für meine Gefühlseruption zur Hand habe.)

Was habe ich bei der Gelegenheit erledigt? Na? Was? Ich habe meine ganze Follower- und Following-Struktur restrukturiert. So oder so ähnlich heißt es (auf Neusprech) doch in der allseits beliebten Unternehmersprache? Das heißt also, ich habe, so rigoros wie ich in oben geschilderten Ausnahmesituationen nun einmal sein kann, nur noch die Follower- und Following-Kandidaten behalten, die ich irgendwo vermissen würde. Oder, wie soll ich es sagen, ich habe nach ganz klaren Kriterien - nämlich meinen eigenen - entfollowed.

Hm, ich merke jetzt schon, ich tue mich genauso schwer wie so ein Unternehmer. Also, was habe ich mit den mir mittlerweile eher (vorwiegend thematisch) unliebsamen Followern gemacht: raus mit´ne, gekündigt, entkorkt... Angeblich soll man so wohl nicht vorgehen. Ich hingegen, ich wusste mir einfach nicht anders zu helfen; ich musste und wollte einfach aufräumen; auf das ich mich wieder wohler fühle; auf das ich wieder aufgeräumt bin.

Na, mal sehen, was ich da wieder für einen Patzer eingebaut habe!?

Hermine sagt: Ich seh´ nix.

Kommentare

  1. Ich seh'das so wie Hermine, nämlich nix.

    P. S.
    Ob ich jemals herausfinde, wie man hier einen Smiley postet?

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  2. Na, wenn schon zwei nix sehen, das beruhigt mich - erstmal.

    Tja, das mit dem Smiley; ich halte meine Augen offen - und informiere dann. :)

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