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unabhängiges Internet

Was mir ja richtig gut gefällt, mir als Egoist, ist, dass mir das Internet, ich muss nur etwas suchen und meinen Grips anstrengen - was mir bei diesem Wetter zugegebenermaßen manchmal recht schwer fällt -, dass mir, also, das Internet (das Internet an sich) für praktisch alles, was es da so gibt, Alternativen bietet, die mich wiederum im Bedarfs- oder Notfall unabhängig(er) von so manchem großen Anbieter machen. Im konkreten Fall: Alternativen zu iTunes. Auf Twitter verstieg sich einmal jemand - ein mir ansonsten nicht unbedingt unsympathischer Twitterer - zu behaupten, Apple sei Hitler. Das sollte wohl der zeitgeistmäßig neumodische Ausdruck dafür sein, dass man, wenn man sich auf das Angebot, also zum Beispiel die Programme, von Apple einlässt, sich einer Abhängigkeit von denselben aussetzt, die real existierendem beziehungsweise gewesenem Despotismus in nichts nachsteht. Nun ja, jeder hat so seine Ausdrucksweise, um etwas auf den Punkt zu bringen.

Hingegen, jeder, der sich einmal im Zusammenhang mit einem iPod mit iTunes befasst hat, weiß, dass einem im selben Atemzug, der Atem genommen wird. (Beziehungsweise genommen werden soll?) Man ist dann mit einer Ausschließlichkeit - aus heftiger Angst vor Kopier-Missbrauch - an eben die Kombination iTunes und iPod gebunden, die einem den Atem nimmt.

Neuer Tischrechner: iTunes-Daten und die ein Mal auf dem eigenen iPod gespeicherten Daten kann man vergessen, rien ne va plus. Daten vom Media Player auf den iPod übertragen: ist mir (und anderen) nicht gelungen. Anders ausgedrückt: Kopieren von exklusiv iTunes kompatibler Musik auf den iPod per iTunes funktioniert; bewahren der Musik auf dem iPod per iTunes, obschon iTunes hierzu gar nicht zwingend notwendig wäre, geht.

Also, das bietet mir - gottseidank - das (im Großen und Ganzen) unabhängige Internet: Alternative Programme beziehungsweise Mini-Anwendungen, die mich unabhängig machen von so manchen Großen des Internets. - Mit dem Web 2.0 und seinen Errungenschaften hat das aber wohl wiederum nichts oder nicht viel zu tun, schätze ich?

Hermine sagt: Komm, lass mal hören, mein Großer.

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