Wie jedes Jahr um diese Zeit läuft gerade meine geliebte Tour de France.
Diesbezüglich hat sich meine Einstellung auch geändert oder, besser, gemildert. Früher dachte ich, kurz und knapp, ungefähr so: Lance ist böse, alle anderen sind mehr oder weniger, je nach meiner persönlichen Einschätzung, die Guten.
Ich war immer - und werde es immer bleiben - ein Fan von Jan Ullrich. Ich bin beileibe kein Radrennfahrer, aber Jan Ullrich hatte, in meinen Augen, einen einzigartig eleganten Fahrstil.
Voila le Patron, so titelte damals die L´Equipe. - Und dann kam Lance Armstrong. Er sammelte die folgenden gelben Trikots ein, als wären es seine - und nicht Jan Ullrichs. Das machte höchstwahrscheinlich einen Teil meiner - bestimmt von den Medien so geplanten - Antipathie gegenüber Lance Armstrong aus.
Heutzutage, so muss ich gestehen, gefällt mir auch Lance Armstrongs Fahrstil sehr gut. Ich erkenne ihn selbst im größten Radrennfahrer-Getümmel wieder. Und aus großer Höhe gefilmt, ob alleine oder in der Gruppe, weiß ich auch immer sogleich: das isser. - Ich ertappte mich, wie angedeutet, sogar dabei, dass ich sehr für Lance bin und nicht für Contador.
Insgesamt, so möchte ich sprechen, ist es so, dass ich mich heutzutage mehr darauf verlegt habe, mir entspannt und dennoch mitfiebernd die Übertragungen der Tour de France anzuschauen. Wie hätte Epiktet längst schon beschwichtigend eingegriffen gehabt? Er hätte geflüstert: Doping im Sport unterliegt nicht deinem Einfluss, sorge dich also nicht - geniesse die Übertragungen der Tour de France.
Auf Twitter followe ich gerne und seit Neuestem @planetlance.
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