Ab und an, so auch heute, will mir doch einer - meistens ist es diesbezüglich eine männliche Person - die Geschichte erzählen, nach dem Motto:
Ich mag es gar nicht, wenn jemand nachtragend ist.,
Ich flippe zwar manchmal aus. Ich werde auch laut und auch ausfallend, aber das soll man nicht so ernst nehmen, das meine ich nicht so.,
Ich bin so, ich werde mich auch nicht mehr ändern. Ich kann mit jemandem bis aufs Messer streiten [im übertragenen Sinne], am nächsten Tag ist von meiner Seite wieder alles gut. - Aber dieses ewig Nachtragende; Frauen sind so...
Was wird da, in aller Dreistigkeit, vorausgesetzt?
- (a) Ich, das Gegenüber, soll dieses ständige, sich mit absoluter Sicherheit wiederholende, Anschreien und Ausfallend werden womöglich mit Gleichmut hinnehmen. Und alles
Gesagte
- zusätzlich - dann wieder vergessen. - (b) Ich soll diese ständige Missachtung meiner Persönlichkeit hinnehmen, gleichmütig, mich davon durchdringen lassen. Ich soll diese Missachtung meiner Person als Mensch wieder vergessen (
bloß nicht nachtragend sein
) - es sozusagen als schleichendes Gift (für meine Persönlichkeit; für mich als Mensch) wirken lassen, es zulassen. - (c) Und, nicht zuletzt: Ich, das Gegenüber, soll mich ändern! Ich soll - unter dem Ansturm seiner Zornesausbrüche - weiterhin nicht mehr nachtragend sein, diesen Charakterzug soll ich, als das Gegenüber, ablegen! - Denn er wird sich garantiert nicht ändern; er (der Aggressor) wird weiter schreien und ausfallend sein und bleiben.
Nein! Ich tue mir so etwas ein Mal an - und verbiete mir dieses Verhalten! Noch ein zweites Mal - Aus, absolut konsequent!
Wehrt Euch gegen solche Typ-A-Heinis (s. dort unter
Typ-A-Verhaltensmuster). Lasst es Euch nicht bieten! Wie Ihr Euch wehrt, ist mir ziemlich beliebig. Nur, wehrt Euch! - Ich lasse solche Leute meistens stehen: ausgehend von der These (meiner ganz privaten), dass, je mehr Menschen ebenso handeln (wie ich), diese Brüllaffen auf sich selbst zurückfallen. Lasst sie unter ihresgleichen verrotten. - Nun, ich bin ein mit Muskeln bepackter Hundert-Kilo-Mann, ich könnte solche Leute auch einfach mit ihren eigenen Mitteln vom Platz fegen - das will ich aber nicht. Ich begebe mich nicht auf dieses, also deren Niveau.
Dieses Stehenlassen hat mehrere Vorteile:
- Wird das Stehenlassen konsequent angewendet, eben gleich bei der ersten (bzw. zweiten; vgl.o.) einer solchen Begegnung, verhindert es Verstrickungen der Art
Ach, ich kann ja nicht so sein; und seine schwere Kindheit...
, womit man sich stets nur selbst etwas vormacht, in allen Belangen. - Diese
Entgegnung
des Stehenlassens auf dasBrüllen-und-ausfallend-werden
widerspricht denRegeln
. - In Anwesenheit mehrerer anderer Personen (auf deren positive Unterstützung man in keinem Falle zählen kann), wirkt das Stehenlassen dahingehend nochmals besonders vorteilhaft, dass der Aggressor auf einmal dasteht und keinen Widerhall auf seinen (ach so bekannten) Zornesausbruch erhält. Wie ich immer so schön sage: Das Laut-Sein fällt auf den Laut-Seienden zurück - da wo das Laut-Sein hingehört. Dieses Gift der ständigen Missachtung des Menschen, des Gegenübers, durch dieses ständig sich wiederholende Laut-Sein und Ausfallend-Werden wendet sich gegen den Aggressor selbst - kann gehofft werden.
- Eventuell macht die Gesamtheit dieser, für den Brüller, irregulären, da ungewohnten Eindrücke des
Stehen gelassen werden
ja, das es beim AggressorKlick
macht, und er doch sein Verhalten ändert (daran kann ich nicht glauben)?!
Also, kurz und knapp, im Angesicht von Brüllaffen denkt immer daran: Tut Euch das auf keinen Fall an! Ihr seid Euch (hoffentlich) mehr wert - und die sind es nicht wert (die Zerstörung Eures psychischen sowie physischen sowie sozialen Wohlbefindens, sprich Eurer Gesundheit).
Noch ein von Herzen gut gemeinter Rat zum Schluss: Geht nur ja nicht in die Falle und meint, nur Ihr wärt die oder der Auserwählte und nur Ihr könntet so einen Brüllaffen
heilenund mit ihm umgehen. - Ihr überschätzt Euch!!, was das angeht. Erstens, Ihr seid mehr wert! Zweitens, das ist eine dieser psychischen Verstrickungen, derentwegen es immer wieder zu solcherart unsäglichen Beziehungen mit häuslicher Gewalt usf. kommt. Deswegen, wie oben beschrieben, nach der ersten solch unschöner Brüll- und Runtermach-Begegnungen: Tschüß! - Wehret den Anfängen!
Hermine sagt: Ich pup´ auf solche Leute!
Zu Deinem Post gibt es viel zu sagen.
AntwortenLöschenFür's Erste nur die spontane Meinung eines Nicht-Psychologen, die Ansicht vertretend, dass eine Tendenz im Umfeld persönlicher Beziehungen zu beobachten ist, welche sich auf einen kurzen Satz reduzieren lassen könnte:
"Schuld haben immer die Anderen."
Ja, da hast Du vollkommen recht, das ist die Krux, dass man - im Zweifel bin ich damit gemeint - immer zu allen möglichen Themen sehr viel sagen kann. Alles aus vielen Blickwinkeln betrachten kann. Genauso verhält es sich mit der Post-Thematik.
AntwortenLöschenDie von Dir beobachtete Tendenz ist mir auch schon so aufgefallen.
P.S.:
AntwortenLöschenDeswegen ja eben der Punkt mit dem Stehenlassen: den Aggressor links liegen lassen mit der Absicht den Aggressor in seiner Verantwortung für sein Verhalten eindeutig auf sich selbst zurückzuwerfen (s. im Post v.a.D. "3."). Die Vermittlung der Tatsache, dass die Schuld beim Aggressor liegt ist das A und O. Dem Aggressor muss - soll sich etwas an seinem Verhalten zum Positiven ändern -, zu Bewusstsein kommen, dass er und nur er der Aggressor ist.
Wenn ständig nur "die Anderen" die Verursacher sind, entbehrt der tatsächliche Aggressor jeglichen notwendigen Veränderungsdruck.
Es ist halt eine der Kernthesen - und leider wirklich eine großzügig zu beobachtende Tendenz -, an der sich alles weitere aufhängt:
"Schuld haben immer die anderen"