Direkt zum Hauptbereich

Atomkraftwerke - Test für den Super-GAU

Da sollen doch 1,000 Bürger aus Hessen, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg an einem Test teilnehmen, um gerüstet zu sein für den Fall, dass der Notfall mit einem Atomkraftwerk eintritt – der, wie es im Radio hieß, Super-GAU. Wie nett.

Weiß ich auch, was ich machen muss? Sind das jetzt handverlesene Gardemass-Frauen und Gardemass-Männer? Hätte ich mich da vorher casten lassen können? Hätte sich doch gut für eine Fernseh-Show gemacht; damit ich mal weiß wie ich aussehen müsste, dass ich erhaltenswert wäre. Oder hat das etwa nur sekundär bzw. tertiär etwas mit dem Aussehen zu tun!?

Überhaupt. Die Atomkraftwerke sind doch sicher? Die Politikerriege robbt doch schon wieder ran und guckt wie sie die Atomenergie schmackhaft machen kann a la hier die zwei Atomkraftwerke die können nur noch 15 Jahre, aber die anderen Atomkraftwerke können bestimmt locker noch mal 30-35 Jahre; wir müssen aber jetzt schon gucken, dass unsere lieben Kinder und Enkel sicheren Strom haben; da müssen wir was machen; und nicht das uns die Internationale Konkurrenz auch noch davonläuft, also bitte, das geht nun wirklich nicht; nicht nach links und nicht nach rechts und schon gar nicht über den Tellerrand hinaus gucken; wir haben hier zufällig noch Pläne für ´n paar klasse, sichere Atomkraftwerke?

Gott sei Dank, hat der Radiomensch gesagt: Atomkraftwerk(e). Hier werden nämlich Atomkerne gespalten und keine Pfirsichkerne wie das beknackte Wort (Entschuldigung) Kernkraftwerk einem zu suggerieren, unterzuschieben versucht; dies sollte man nicht erst seit einem Werk von Wolf Schneider wissen.

Auch wenn so Einiges dafür getan wird, die Atomenergie und ihre Risiken zu verniedlichen, herunterzuspielen: Wir haben uns da etwas in die Welt gesetzt, was wir nicht kontrollieren können.

Übrigens: Wenn es gerade passt, wird groß darüber lamentiert, dass wir, aber ganz bestimmt unser Gemüse, unser Obst, unsere Wiesen (Kühe?) und unsere Pilze, noch in wieviel Jahrzehnten an Tschernobyl – wie weit ist das weg? Wo ist einer meiner Atlanten? - zu leiden haben werden.

Hermine sagt: Um des Himmels Willen!

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Distress heutigentags

Wer es an die Spitze bringt, auf dem lastet in der Tat ein Leistungsdruck, wie es ihn nie zuvor gegeben hat. Die Informationsflut aus dem Computer überschwemmt ihn, nicht sofort zu reagieren kann tödlich sein, die Kommunikation mit allen Winkeln der Welt fordert ihm höchste Präsenz in jeder Sekunde ab. Obendrein plagen ihn Versagensängste; von Missgunst umlauert fühlt er sich sowieso. Da greifen viele Manager nachts zu Schlaf- und am Tag zu Aufputschmitteln: smart drugs (Muntermachern) oder brain boosters (Denkbeschleunigern, Hirnkompressoren). Erst recht droht ihnen dann über kurz oder lang das Burn-out-Syndrom : das Gefühl, ausgebrannt zu sein, die Depression nach dem Dauerstress - und schließlich der Herzinfarkt, zynisch der Ritterschlag der Leistungsgesellschaft genannt. Dazu natürlich immer wieder die Lust an der Macht, am Status, am Geld, manchmal sogar ein Triumph. Der Sturz eines großen Bosses aber ist besonders tief, mit wie vielen Millionen er auch abgepolstert wäre: Da is...

Junges Vollblut

Im Profi-Schach kommen immer mehr junge Genies auf. Einerseits bedeutet das für die etablierte Garde eine angenehem Abwechslung und (endlich) neue Herausforderungen. Andererseits: Wo kommen die her? Wie geht so etwas? Früher, zu Zeiten von Bobby Fischer konnte man davon ausgehen, dass es sich bei einem so jungen Rekord-Großmeister um eine psychologische Besonderheit handeln musste; es war klar, dass diese wahnsinnige Leistung mindestens eine sehr einseitige Spezialisierung voraussetzte. Wie sich nicht nur bei Bobby Fischer herausstellte, konnte man auch ein psychologisches beziehungsweise soziales Defizit erwarten. Heutzutage erscheinen diese jungen Supergroßmeister erfrischend kommunikativ und mit einem mindestens ausreichenden Maß an sozialer Kompetenz ausgestattet zu sein. Es scheint mir, dass dies die Früchte einer intensiven Computerarbeit sind; die zweite oder gar dritte Welle nach einem Kasparow und einem Leko. Die Schachsoftware und der effiziente Umgang sind heutzutage perfek...