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Profiltiefe – SPD

Ach, Gott. Das war wieder ein Stück.

Auf einmal steht der neue (selbsternannte?) Oberinterimschef der SPD und (selbst?-)designierte Kanzlerkandidat da und sagt, dass das mit diesen Parteiaustritten da ab jetzt mal aufhört. Das geht so nicht weiter. Macht der das jetzt persönlich? Macht der jetzt die Tür? Obschon: Dieses primitive, unwürdige - sich bei Politikern anscheinend eingebürgerte oder wohl eher angelernte - Gebrüll und Faust ballen und geballt oder flach auf dem Rednerpult rumhauen, habe ich jetzt hier mal nicht bemerkt. Das muss ich anerkennend konstatieren.

Sein (völlig überraschend!?) zurückgetretener Vorgänger in Sachen Parteichef und Kanzlerkandidat, Herr Beck, glaubte anscheinend noch, dass ein Betrieb vor und nach seinem Besuch genauso aussehen würde (TV-Einspieler: Besuch in einem Stahlverarbeitenden Betrieb und Busfahrt), dass die Arbeiter und Angestellten genauso agieren könnten wie das die Gesetze zum Schutz der Arbeiter und Angestellten (Arbeitsschutzgesetze, Tarifverträge usw.) vorsehen. Ich hoffe ernsthaft, auch, weil ich es leider anders vermute, dass er da gesundheitlich unbeschadet rauskommt.

Herr Steinmeier will das Profil der SPD schärfen. Da will er reüssieren.

Ich habe mal gelernt, daß sich SPD und CDU nirgends so nahe stehen würden wie in der Außenpolitik. Na ja, das mit dem be- und entwaffnen der diversen Bundeswehreinsätze klappt ja heutzutage auch schon recht routiniert.

Man wolle sich stärker gegen DIE LINKE abgrenzen. Das dürfte klappen. Das dürfte nicht das Problem sein! Nur, wenn man da einen Schritt zu weit zurückgeht, dann steht da schon jemand. Diese oder dieser Jemand kann das dann aber schon besser, denn: Die oder der steht da schon länger - im Zweifel seit Jahrzehnten -, und kennt ihr/sein Plätzchen ganz genau.

Hermine sagt: Ach, Gott. Wirklich!?

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