Direkt zum Hauptbereich

Miscellaneous

Der Apothekerverband (einer dieser Lobbyverbände Deutschlands - man könnte sowas auch anders nennen - - wird es auch) streut u.a. über Radio so tolle Halbwahrheiten und Halbtatsachen unter die Leute wie, dass andere Anbieter, sprich u.a. Internetanbieter, durchaus auch minderwertige Ware verkaufen würden.

Ich interpretiere so etwas in dem Sinne, dass das ein Zeichen dafür ist, dass irgendwo, irgendwelche Massnahmen (auch hier: EU sei Dank?) doch zu greifen scheinen und die oben bereits angedeuteten Mauern - und was noch alles - so wenigstens langsam (aber sicher!?) anfangen zu bröckeln.

In Deutschland ist das immer wieder so: Es hat sich doch als so effizient herausgestellt, von Anderen Flexibilität zu verlangen und selber an seit Urzeiten belagerter Stelle zu Jammern, die Schürfrechte zu sichern und auszubauen. In der Hoch-Politik, d.h. auf Bundesebene tut sich dann im Zuge dieser sogenannten Lobbyarbeit heutzutage der Weg des geringsten Widerstands immer wieder von Neuem auf: Der Bürger - der Nicht-Leistungsträger - der Kosten-Träger.

Wir behalten das alte System. Schieben ein neues System darüber; ein klug ausgetüfteltes und bewährtes System; wie sich das bereits in Dänemark bzw. Norwegen gezeigt hat; wir nennen dieses neu erschaffene Zwittersystem dann aber ganz anders. - Die Bürger bezahlen dann schön die Kosten aus dem alten System zusätzlich zu den Kosten des neuen Systems. Ist ja logisch. Die Dänen bzw. Norweger hatten ja nur nicht das Geld sich beide Systeme leisten zu können, sonst hätten die das auch so gemacht.

Bei uns hat kürzlich gerade eine weitere klassische Apotheke neu eröffnet (Sind es jetzt sechs oder sieben klassische Apotheken auf einer Gehstrecke von fünf Minuten?). Resultat aus dem Bröckeln des Gebietskartells? Den Apotheken geht´s wirklich so schlecht? Muss ich alles glauben?!

Diese KfW-Lehman-Transaktion war doch ein Nicht-Versehen oder eher doch? Da hat ein gesamter Vorstand durchaus angebrachte Richtlinien herausgegeben, und jemand im Schalterraum denkt sich: Och, ich füll mal eben ein Überweisungsformular über 300 Millionen Euro aus - und schmeiss den in den Kasten für Überweisungen (mache Kaffeepause - und bearbeite die Überweisung danach selber weiter). Bitte.

Hermine sagt: Klarer Fall.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Karstadt Quelle Sterbeversicherung

Wie sich doch der Alltag eines züchtigen Bürgers die obskursten Geschichten immer wieder aufs Neue am besten selbst schreibt: Heute empfange ich die monatliche ADAC-Zeitschrift, die genauso allmonatlich unbesehen im Altpapier landet, schwupp, fällt irgend so eine Werbebeilage heraus, von Karstadt Quelle Versicherungen. Ich denke, Karstadt ist platt, Quelle ist platt, so wird gemunkelt, deren Katalogdruck ist ja schließlich auch nach zwei Dritteln gestoppt worden, und jetzt soll ich in die Versicherungen von den beiden investieren. Wie sich herausstellte, nachdem ich die Beilage auf den Titel gewendet hatte, handelt es sich um ein Prospekt zur Sterbegeld-Absicherung . Auf der Rückseite stand ja nur Eilige Unterlagen – bitte sofort bearbeiten! ; na das glaube ich, dass Karstadt Quelle das eilig hat. Und dann Sterbegeld-Absicherung , wo ich doch sowieso so eine Angst vor dem Tod habe, mal ganz abgesehen davon, dass das in der Situation, in der sich Karstadt Quelle befinden, nicht einer g...

Junges Vollblut

Im Profi-Schach kommen immer mehr junge Genies auf. Einerseits bedeutet das für die etablierte Garde eine angenehem Abwechslung und (endlich) neue Herausforderungen. Andererseits: Wo kommen die her? Wie geht so etwas? Früher, zu Zeiten von Bobby Fischer konnte man davon ausgehen, dass es sich bei einem so jungen Rekord-Großmeister um eine psychologische Besonderheit handeln musste; es war klar, dass diese wahnsinnige Leistung mindestens eine sehr einseitige Spezialisierung voraussetzte. Wie sich nicht nur bei Bobby Fischer herausstellte, konnte man auch ein psychologisches beziehungsweise soziales Defizit erwarten. Heutzutage erscheinen diese jungen Supergroßmeister erfrischend kommunikativ und mit einem mindestens ausreichenden Maß an sozialer Kompetenz ausgestattet zu sein. Es scheint mir, dass dies die Früchte einer intensiven Computerarbeit sind; die zweite oder gar dritte Welle nach einem Kasparow und einem Leko. Die Schachsoftware und der effiziente Umgang sind heutzutage perfek...

Distress heutigentags

Wer es an die Spitze bringt, auf dem lastet in der Tat ein Leistungsdruck, wie es ihn nie zuvor gegeben hat. Die Informationsflut aus dem Computer überschwemmt ihn, nicht sofort zu reagieren kann tödlich sein, die Kommunikation mit allen Winkeln der Welt fordert ihm höchste Präsenz in jeder Sekunde ab. Obendrein plagen ihn Versagensängste; von Missgunst umlauert fühlt er sich sowieso. Da greifen viele Manager nachts zu Schlaf- und am Tag zu Aufputschmitteln: smart drugs (Muntermachern) oder brain boosters (Denkbeschleunigern, Hirnkompressoren). Erst recht droht ihnen dann über kurz oder lang das Burn-out-Syndrom : das Gefühl, ausgebrannt zu sein, die Depression nach dem Dauerstress - und schließlich der Herzinfarkt, zynisch der Ritterschlag der Leistungsgesellschaft genannt. Dazu natürlich immer wieder die Lust an der Macht, am Status, am Geld, manchmal sogar ein Triumph. Der Sturz eines großen Bosses aber ist besonders tief, mit wie vielen Millionen er auch abgepolstert wäre: Da is...