Die Deutsche Bank hat 20 000 Stellen gestrichen. Stellen, nicht Menschen. Und wo sind die Menschen? Keine Ahnung, darum geht´s ja nicht. Menschen sind gewinnminimierend. In der Verlautbarung der Bank kam dann der verlogenste Satz: «Es müssen eben 20 000 gehen, damit 100 000 bleiben können.» Denn wenn ich, der Chef, nicht 20 000 wegschicke, steigt der Gewinn nur um zehn Milliarden und nicht um 20. Und wo bleibe ich dann?
Bei der Überlegung, wie lange sich die Menschen diese Denkungsart gefallen lassen, wird mir ganz bange. Nicht wegen der Neonazis, sondern wegen der Ähnlichkeit mit einer anderen völkischen Explosion, damals, als es noch den privilegierten Adel gab und der normale Bürger nichts galt, nur die Menge des Geldes den Rang in der Gesellschaft ausmachte, und die hohen Herren noch dadurch erhöht wurden, dass sie vom Ross herunter auf das Volk sahen. Wer ritt, war vorhanden. Der ohne Pferd war ohne Wert. Der lief so mit.
Adel und Könige mit ihrem gewaltig teuren Hofstaat befanden sich miteinander in einer Großen Koalition, und tief unter ihnen verbeugten sich die Nichtse. Ich sehe naheliegende Vergleiche. Zum Beispiel, was die Zahl der Rösser betrifft. Man weiß nicht mehr genau, wie viele Pferde im königlichen Marstall bereitstanden. Um die 1 000 vermutlich. Im Berliner Pferdestall warten 3748 Pferde auf 14 Minister! Sie tragen originelle Namen wie Mercedes und Audi und werden täglich ausgeritten.
Der Berliner Hof verbraucht ein paar 100 Milliarden jährlich und treibt das Geld hart und unnachgiebig bei dem gemeinen Volk ein.
Lit.:
Hildebrandt, D.: Nie wieder achtzig! München 20075.
Hermine sagt: Bitte sehr.
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