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Was daraus geworden ist

Viele Menschen werden sich fragen, ja Harry (update: alias reinhardt), was ist denn nun aus Deinen angekündigten Änderungen beziehungsweise aus Deiner Tauchfahrt ins Web 2.0 geworden?

Na ja, zunächst hatte ich mir mal einen Überblick verschafft darüber was es denn nun alles so Tolles gibt. Interessiert hatte ich mich für Alternativen zu Blog-Hostern, "Feed-Readern", Social Networks, Mailing-Systemen und Microblogging-Diensten. Ich wollte einfach, dass mein "System", basierend auf meinem Blog, ineinander greift; die Zentrale sollte schon mein Blog sein. Wie bin ich vorgegangen?

Im Grunde bin ich gar nicht zu den Anbietern direkt gegangen, sondern ich habe mich vielmehr auf einer Metaebene über "Feed-Reader", Social Networks und so informiert. Ich wollte Vergleiche, ich wollte Kritiken und ich wollte etwas über "Tests" in Erfahrung bringen. Und, nicht zuletzt, ich wollte mehr auf mein Ideal der Diversifikation hinarbeiten; raus aus meiner persönlichen Google-Zentrierung.

Nun gut, mit der Meta-Suche "Feed-Reader" fing es schon mal an, "Feedreader" würde ich wohl meinen, wurde mir vom Such-Giganten angeboten. Ich suchte alles durch nach rss-reader, atom-reade und eben feed-reader - und jedesmal wurde mir stereotyp das kostenlose Download-Produkt der Feedreader angepriesen. Ein Klasse-Reader soll es sein. Und so einige Offline-Reader mehr, darüber wurde auch gesagt, dass sie gut und komfortabel seien. Und ein Online-Reader namens Elch24 wurde ebenfalls von einem einsamen Kämpfer erwähnt. Alles in allem: Der Google-Reader ist sehr einfach (intuitiv) zu bedienen und liefert alles, was zumindest ich will. Ich bleibe also dabei.

Jetzt: Social-Networks. Ich frage mich immer, was das soll. Für mich persönlich stellt sich das eigentlich immer so dar, dass hier die College-Jahrbücher, so wie sie die Amerikaner kennen, ins Internet übertragen wurden. Wir Europäer oder zumindest wir Deutschen kennen diese riesigen, bebilderten Schulphoto-Sammelalben eigentlich gar nicht so. Um dann das Ganze doch noch irgendwie Deutschen-kompatibel, also magenfreundlich für den Deutschen zu gestalten, werden allerlei Nebenprodukte wie Spiele und integriertes Microbloggen und anderes mehr als Draufgabe angeboten. Facebook schießt, was das angeht, hier wohl den Vogel ab. Nicht zu unterschätzen ist jedoch der Nutzeffekt, der für die Social-Network-Hoster vor allem dabei herausspringt: denn im Grunde genommen sind diese Social-Network Veranstaltungen nichts anderes als Datentausch-Börsen. - Hinter dem ganzen Feuerwerk, das da teilweise vorgegeben wird für einen persönlich und seine "Freunde" abgebrannt zu werden, steckt einfach nur, dass die Social-Network-Anbieter auf diesem Wege an möglichst (ziemlich) aussagekräftige Statistiken über Gruppen und Einzelpersonen gelangen. Für mich persönlich geht es nicht darum, aus solchen Netzwerken Nutzen für mein Blog zu ziehen, also lasse ich die Finger davon. Auch wenn bei meiner Meta-Suche herauskam, dass einige Anbieter von Social-Networks nicht hundertprozentig unzuverlässig sind (angeblich zum Beispiel: StudiVZ, Lokalisten(?)).

Buzz und Wave habe ich, nach anfänglicher Euphorie, wie bereits erwähnt, deaktiviert. Für mich persönlich sind diese beiden Dinger einfach nur komplett sinnentleert; höchstwahrscheinlich liegt es auch einfach daran, dass ich deren Handhabung nicht richtig begreife. Nun ja, mich stört es nicht; für meinen Blog waren sie sehr schnell uninteressant.

Tja, was ist nun mit Twitter? Jaiku (Google) ist für mich keine Alternative: Diversifikation lautet mein Motto! Twitter ist auch so ein Riese (der in letzter Zeit wieder recht häufig abblubbert). Diese Riesen will ich eigentlich nicht mehr. Bleeper.de hat bei meiner Meta-Suche ergeben, dass da wohl Einiges nicht so komfortabel ist, wie es von der Betreiberin angepriesen wird. Ich habe nachgeschaut: es erscheint mir auch heutzutage noch nicht so richtig komfortabel, sprich deluxe-funktional. Schwupp, war ich wieder bei meiner noch gar nicht sooo alten Liebe identi.ca. Das war´s denn auch. Produkt-Einstellungen auf meine neue innere Einstellung angepasst, fertig. - Ein Puzzle-Teil zu meiner persönlichen Blog-verträglichen Internetpräsenz war hinzugekommen und eingeklickt. Und ich war wieder etwas mehr raus aus dieser Alles-aus-einer-Hand Gigantomanie.

Nun, zum Schluss, aber bestimmt nicht am unwichtigsten, weil halt eben zentral in meinen Überlegungen: die Bloghosterfrage! Ich schlage mich von Anfang an mit dieser Frage herum. Welcher Anbieter soll es nun sein? Welcher nur? Klar ist für mich dieses Rauf-und-runter-gelade per ftp kommt für mich nicht in Frage. (Das habe ich gemacht, da war das Internet noch nicht geboren, am Großrechner.) Ich will auch keinen eigenen Webspace kaufen oder mieten oder wie auch immer. Ich will einfach nur bloggen. Meine Artikel (Posts) sollen auch ein bisschen unter die Menschen geraten. Werbung (AdSense, AdWords oder so ähnlich) vermeide ich bewusst, da mich das partout nicht interessiert. Also, ich will meinen Text schreiben, dann soll er womöglich, ohne dass ich mich danach strecken muss, über andere Kanäle publik gemacht worden sein und auf diesem Wege Interessenten auf meinen Blog zurückführen. Und falls jemand etwas dazu zu sagen hat, will ich auf einfachstem Wege benachrichtigt sein, so dass ich eventuell darauf reagieren kann. Einige Blog-Systeme fielen und fallen für mich raus, da sie mir persönlich und in der öffentlichen Kritik zu dubios erscheinen; andere sind mir einfach zu klein und/oder wollen womöglich auch noch Geld von mir.

Blogger punkt com und WordPress punkt com waren und sind für mich schon die richtigen Bloghoster-Adressen. Nur: welcher von beiden es sein soll, diese Frage wird mich höchstwahrscheinlich mindestens noch ewig beschäftigen - aber nicht zermürben. Ich hatte jetzt sogar für einige Zeit mein WordPress-Blog auf privat gestellt und damit unsichtbar gemacht. Blogger punkt com hat ja jetzt offiziell - im draft-Modus schon seit einiger Zeit - einen äußerst komfortablen Vorlagen-Designer. Mit ihm kann jeder nach dem Baukastenprinzip ein höchst attraktives, eher verspieltes Blog erstellen. Es sieht einfach gut aus.

Aaaber: WordPress punkt com Themes imponieren mir immer wieder durch ihre bestechende, eigentlich sogar betörende Eleganz! Ich komme davon nicht los. Zusätzlich, und das ist mir in letzter Zeit immer mehr aufgefallen, nachdem ich mich jetzt einige Zeit lang ausschließlich über Blogger punkt com "gemeldet" hatte, zusätzlich habe ich den starken Eindruck gewonnen, dass ich mit WordPress einfach viel flexibler bin, was das Veröffentlichen, das Editieren, Einstellungen, ja auch immer noch Theme-Auswahl und zum Beispiel Blog-Import angeht.

Ganz zum Schluss: Wer war schuld, dass ich mich für einige Zeit ausschließlich auf Blogger kaprizierte? Philgeland. Wer war schuld, dass ich mich freue wieder mit meinem WordPress-Blog da zu sein? Philgeland. Er fing auf einmal an, sein Blog-Theme zu ändern, was mich wiederum dazu verführte in der WordPress-Theme-Galerie zu stöbern und dabei so einiges interessantes Neues unter dem WordPress punkt com Himmel insgesamt zu entdecken...

So, jetzt hoffe ich nur noch, dass Google mir nicht mein Konto kurzfristig stilllegt, ob meiner soeben geschilderten Entfremdungsversuche.

Hermine sagt: Auch nicht schlecht.

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