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subjektives Internet

Da wird sich hier und da beklagt - auch mit dem Unterton der Überheblichkeit -, dass im Internet so vieles Oberflächliches gar Halb-Wahres und sogar Falsches über das Leben, das Objektive, die angebliche (dann ja wohl vorhandene) Realität und Wahrheit zu finden ist. Natürlich, naturgemäß ist das so: So verlaufen auch die Gespräche auf der Strasse, in den Wohnungen und Häusern. - Das Internet ist ein Abbild und ein Spiegel.

Übrigens: Auch die Wissen-schaft ist nie und nimmer objektiv. Gemäß Popper darf eine These - eben eine Hypothese - gar nicht objektiv sein: eine Hypothese muss falsifizierbar sein. Wer Popper nicht mag, der lese zum Beispiel Feyerabend ("Wider den Methodenzwang"). - Was vor 50 Jahren noch als unumstößliche Wahrheit galt, ist heute schon wieder obsolet.

Also: lasst "sie" reden und schreiben und filmen und zwitschern, die Kraft der Selbstorganisation wird es - zum Guten - richten. - Alles ist im Fluss.

Solche Selbstgefälligkeiten wie die von gerade eben regen wohl einige Technokraten auf, weil ihnen somit das Gefühl des Kontrollverlustes (Mal wieder) zu nahe kommt. - Mich interessiert das nicht.

Für mich (als intrinsisch motivierten Web 2.0-Nutzer) existiert das Internet mit seinen diversen Strömungen unter der Maxime: es soll möglichst intuitiv funktionieren. Kinderpornographie, zum Beispiel, und ähnliches Menschen Verachtendes gehören zensiert! - Hierzu eine Trennschärfe entwickeln: das lohnt die Bemühungen und jedwede investierte Energie, auch seitens der Technokraten!

Hermine sagt: Ich freue mich schon auf heute Abend.

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