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Organspende III – Geistiger Aspekt

Der Mensch wird durch die moderne Medizin degradiert zur Maschine, dessen Organe beliebig austauschbar sind, wobei jeder Preis für eine Lebensverlängerung gerechtfertigt erscheint.
Angesichts der Entwicklungen stehen wir heute vor einem eigentümlichen Dilemma: Auf der einen Seite können Ärzte Menschen nicht sterben lassen, andererseits brauchen wir dringend Sterbende für den wachsenden Bedarf an Spenderorganen. Daneben steht die Forderung nach aktiver Sterbehilfe, die nicht zuletzt ein Auswuchs der heutigen Möglichkeiten der Medizin ist, aber auch aus Kosten-Nutzen-Erwägungen gefordert wird.
[...]Da wir wenig Wissen über die spezifischen Übergangszustände von Explantierten haben, sollten wir vorsichtiger mit dem Hirntodkonzept und den Spendern verfahren.
[...]
Das Sterben verzögert sich durch die künstliche Aufrechterhaltung der Herz- und Kreislauffunktionen. Die eigentliche Ablösung der Seele vom Körper wird aufgehalten beziehungsweise der Sterbende wird in einem Zwischenzustand festgehalten. Er hat schon eine erweiterte Wahrnehmung, durch die er das Geschehen mitbekommt, ist aber gleichzeitig noch an seinen Körper gebunden. Umso größer wird der brutale Schock sein, wenn nach abgeschlossener Ausschlachtung die Maschinen plötzlich abgeschaltet werden. Das orientierungslose Unfallopfer wird kaum erkennen können, dass es gestorben ist. Es beobachtet die Entnahme der Organe aus seinem Körper und durchleidet Vernichtungsängste, die mit der Erfahrung der Hölle gleichzusetzen sind. Das Ärzteteam wird in seiner Wahrnehmung (!) zu seinem Mörder.
Die meisten Menschen gingen zum Zeitpunkt der Zustimmung für ihre Organentnahmen nicht davon aus, dass sie die Entnahme von Transplantaten aus ihrem Körper vollkommen bewusst beobachten würden!
Da die Körperzellen als Energiespeicher funktionieren und dem Bewusstsein Informationen der Orientierung für seinen Übergang übermitteln, hat der Körper für den Übergang in die geistige Welt eine überaus wichtige Funktion.
Andernfalls wird die Erfahrung gemacht, zwischen Leben und Tod gefangen zu sein, was äußerst traumatisch ist. (So erklärt sich gemäß Rupert Sheldrake das Phänomen der (Spuk-)Geister; Anm. von mir HarryHIII)
(a.a.O., S.49f.)

Lit.:
Jakoby, B.: Das Leben danach. Was mit uns geschieht, wenn wir sterben. Reinbek bei Hamburg 20086
Sheldrake, R.: Der siebte Sinn des Menschen: Gedankenübertragung, Vorahnungen und andere unerklärliche Fähigkeiten, Frankfurt am Main 2006.

Hermine sagt: Wie un-heimelich.

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