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nebelig

Ich merke richtig, wie ich zurzeit sowas wie Nebel im Hirn habe. Die nominalen Temperaturwerte sagen etwas völlig anderes, als das, was mir mein Gefühl sagt. Diese schwüle, diese feuchte Hitze, die eigentlich noch mehr in den Häusern steckt als draußen. Draußen geht es ja sogar einigermaßen. Aber in den Häusern, egal ob öffentlich oder privat, ist es für mich schlimm. Dieser ständige Temperatur-Wechsel, sowohl über einen mittelfristigen Zeitraum gesehen als auch innerhalb eines Tages (vor allen Dingen), ist es wahrscheinlich, der mir am meisten zu schaffen macht.

Ich mache wie immer regelmäßig Sport, da fühle ich mich auch wohl; nur so manches Mal fühle ich mich geistig, relativ zu meiner sonstigen Verfassung, was das angeht, doch recht müde, eben wie benebelt. Wenn ich nicht wüsste, dass ich ansonsten topfit und kerngesund bin, würde ich meinen, es wäre etwas mit meiner Leber, von wegen: Müdigkeit ist der Schmerz der Leber. Andererseits könnte ich auch denken - wenn ich zurzeit nicht so benebelt wäre -, dass ich eventuell zu viel Sport mache (was ich nicht glauben kann). Denn es ist ja bekannt:

  • Ist der Kopf voll, hilft es den Körper anzustrengen, also Sport machen (eher extensiv angelegtes Ausdauertraining, zum Beispiel) .
  • Ist der Körper müde - vom vielen Sport machen, zum Beispiel -, hilft es, sich ausgiebig geistig zu betätigen.
Was ich da vorerst so lax mit "Ist der Kopf voll" angerissen habe, bezieht sich zum Beispiel auf: konzentriertes Lesen, Bildschirmarbeit, geistige Arbeit allgemein, Prüfungsstress, psychischen Stress allgemeiner Natur, Trauer(-arbeit), Schachturnier, Schachanalysen usf..

Was ich also sagen will, ist, dass ich mich zurzeit arg gebremst fühle, was das Fassen klarer Gedanken, die für einen absolut faszinierenden Blog-Eintrag (Post) ausreichen (könnten) und die somit zu solch tollen Inhalten führen (könnten), wie man - und am meisten ich selbst - sie normalerweise von mir in diesem Blog und im wahren Leben gewohnt ist, angeht.

Dieses Nebelige merke ich am Anfang noch gar nicht so recht: Am Beginn, wenn ich einen Gedanken aufschnappe, wenn ich kurz davor bin mich mit einem Gedanken anzufreunden, ihn mir zurechtzulegen und ihn mir sodann von einigen Seiten her zu begucken, da geht´s noch; will ich in die Tiefe gehen oder zumindest mal erstmal bei dem Gedanken bleiben, ihn sozusagen wirken lassen (und anfangen zu spielen), dann wird´s ungriffig und ich merke, dass ich zurzeit - es mag das Wetter sein - etwas gegen Nebel im Hirn ankämpfe.


Hermine sagt: Hier, nimm ein Schäufelchen Waldmeister, mein Pandachen.

Kommentare

  1. Scheint zumindest für mich darauf hinaus zu laufen, dass man den "Nebel im Hirn" mit "der Unfähigkeit, klare Gedanken zu fassen" gleichsetzen könnte.

    Die "Auslöser" wären in diesem Fale eher Nebensache: Hitze, Stress, die WM, oder was auch immer.

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  2. Nein, ich beharre darauf, ich kann zurzeit nur einen klaren Gedanken nach dem anderen fassen ausschließlich wegen dem schwülen Wetter.

    Es ging mir in dem Post ja auch vorzugsweise, mehr oder weniger um eine versteckte Botschaft.

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