Direkt zum Hauptbereich

Schnupfen II

Heute Nacht scheint, so glaube und hoffe ich, der Höhepunkt (besser: Tiefpunkt) dieses ganzen Schnupfenepos gewesen zu sein: drei Stunden Schlaf, aber nicht am Stück. Und dann mein Reinsteigern: War das mit dem Umckaloabo der blanke Unsinn? Mein Mund ist knüppeltrocken und klebrig; ich schwitze - und sind das nicht sowas wie Kopfschmerzen? Wird es gar am Ende noch eine Rhinosinusitis? Weshalb habe ich die Nasendusche gerade vor eineinhalb Wochen wegverstaut? Ich weiß doch, ich muss das Sekret immer am Laufen halten, sonst stockt es und wird eben zu dieser fürchterlichen Rhinosinusiits; zunächst mal einen Schluck Wasser trinken, einen großen Schluck. Lasse bitte diese Nacht endlich ein Ende haben. Wie soll nur bloß der Tag werden? Ich rieche ja auch gar nichts mehr. Selbst das japanische Pfefferminzöl - ich rieche nichts. Einen Tropfen unter die Nase reiben, brennt zwar wie verrückt, hält das Sekret aber wohl immerhin am Laufen - alles bloß keine Rhinosinusitis (kurz: eitrige Nasennebenhöhlenentzündung); das passiert bei mir schnell, wenn das Sekret einmal ins Stocken gekommen ist, und dann hat man diese mörder Kopfschmerzen, vor allen Dingen beim Nach-vorne-unten-beugen. Ah, gleich klingelt der Wecker.

- Und wie geht´s dir? - Ziemlich gerädert; ich rieche gar nichts mehr; ich glaube das wird eine Rhinosinusitis. - Ach was, das ist ganz normal; das hatte ich auch so; da musst du halt ein, zwei Tage lang durch. Du machst gerade so als hättest du eine ausgewachsene Grippe. - Ich bin bestimmt ganz knapp davor. - Ach was.

Ich habe mich durch den ganzen Tag gequält; bei der Verrichtung von Tätigkeiten, die ich sonst nicht mal bemerke, kam ich stark ins Schwitzen. Den ganzen Tag über hatte ich einen leichten Schweißfilm; und meine Kleidung am Oberkörper fühlte sich immer irgendwie klamm an, nicht das ich mir da doch noch was einfange. - Aber jetzt geht es mir verhältnismäßig richtig gut. So kann es auch gehen: an einem ganz normalen Arbeitstag alles ausschwitzen?

Gleich werde ich so richtig schön duschen, auf das es mir dann noch besser gehe!

Hermine sagt: Ausreichend trinken musst du; und bleib an deinem Umckaloabochen dran.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Distress heutigentags

Wer es an die Spitze bringt, auf dem lastet in der Tat ein Leistungsdruck, wie es ihn nie zuvor gegeben hat. Die Informationsflut aus dem Computer überschwemmt ihn, nicht sofort zu reagieren kann tödlich sein, die Kommunikation mit allen Winkeln der Welt fordert ihm höchste Präsenz in jeder Sekunde ab. Obendrein plagen ihn Versagensängste; von Missgunst umlauert fühlt er sich sowieso. Da greifen viele Manager nachts zu Schlaf- und am Tag zu Aufputschmitteln: smart drugs (Muntermachern) oder brain boosters (Denkbeschleunigern, Hirnkompressoren). Erst recht droht ihnen dann über kurz oder lang das Burn-out-Syndrom : das Gefühl, ausgebrannt zu sein, die Depression nach dem Dauerstress - und schließlich der Herzinfarkt, zynisch der Ritterschlag der Leistungsgesellschaft genannt. Dazu natürlich immer wieder die Lust an der Macht, am Status, am Geld, manchmal sogar ein Triumph. Der Sturz eines großen Bosses aber ist besonders tief, mit wie vielen Millionen er auch abgepolstert wäre: Da is...

Junges Vollblut

Im Profi-Schach kommen immer mehr junge Genies auf. Einerseits bedeutet das für die etablierte Garde eine angenehem Abwechslung und (endlich) neue Herausforderungen. Andererseits: Wo kommen die her? Wie geht so etwas? Früher, zu Zeiten von Bobby Fischer konnte man davon ausgehen, dass es sich bei einem so jungen Rekord-Großmeister um eine psychologische Besonderheit handeln musste; es war klar, dass diese wahnsinnige Leistung mindestens eine sehr einseitige Spezialisierung voraussetzte. Wie sich nicht nur bei Bobby Fischer herausstellte, konnte man auch ein psychologisches beziehungsweise soziales Defizit erwarten. Heutzutage erscheinen diese jungen Supergroßmeister erfrischend kommunikativ und mit einem mindestens ausreichenden Maß an sozialer Kompetenz ausgestattet zu sein. Es scheint mir, dass dies die Früchte einer intensiven Computerarbeit sind; die zweite oder gar dritte Welle nach einem Kasparow und einem Leko. Die Schachsoftware und der effiziente Umgang sind heutzutage perfek...