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Was könnte ich nicht alles machen

Ich bin ja so froh. Es könnte doch noch viel, viel schlimmer sein. Worum es geht? Ich bin froh, das ich nur ein kleines Licht im social(-ized, -izing) Internet bin. Nicht froh bin ich darüber, dass ich jetzt schon zeitlich fast überfordert bin mit der Hege und Pflege meiner social Internet-Instrumente, als da wären:
  • Blogger punkt com,
  • WordPress (inhaltlich identisch mit Blogger-Blog; existiert insofern eigentlich nur, weil ich mich dann und wann gerne mal beim Herumstöbern in meinen lieben WordPress-Themes entspanne),
  • GMail (ein paar kleine und große Mails, das Übliche eben); seit Neuestem auch Buzz (was das genau bewirken soll, bleibt mir aber wohl noch einige Zeit lang nebulös),
  • Twitter (lass es 20 mehr oder weniger nichtssagende Tweets/Woche sein)
  • und last but not least naturellement mein geliebtes Google-Readerchen (obschon ich da eigentlich - wenn ich es jetzt so recht bedenke - auch mit meinem Blogger-Dashboard hinkäme)
- that´s it.

Das ist für mich oftmals schon mehr als genug; man bedenke, dass ich auch noch ziemlich ressourcenschonend mit diesem ganzen Equipment umgehe, d.h. ich verzichte weitestgehend auf technischen Schnickschnack: gekauft wie gesehen und ab und zu mal ein Bild hochladen - auch hier: that´s it. Und trotzdem: zeitlich ist schon das so manches Mal (zu) intensiv.

Jetzt überlege ich mir, welches Orchester alle die leibhaftig gewordenen social Internet-Träume nahezu täglich bedienen (müssen); man sehe sich nur die durchschnittlichen Blogger-Posts an, die sich mit angelehnter Thematik befassen:
(Los geht es ja eigentlich schon mit der Unterscheidung mobil, nicht mobil, Tischrechner, Klapprechner, Netbook und höchstwahrscheinlich noch so Einiges mehr. Auch hier: ich benutze den Tischrechner (dafür aber einen richtig guten und zuverlässigen) - das war´s. Daher: ich lasse diese Unterscheidung; relevant scheint mir das auch nur insofern: die Nutzung zusätzlichen wie auch immer mobilen Equipments ist ein Garant für noch größeren Zeitverbrauch - die social Software am Ende bleibt mehr oder weniger dieselbe.)
Also das nutzt und pflegt der hyped and socialized Internet-User, recht intensiv:
  • Twitter (mehrere Accounts; privat und öffentlich)
  • Bloghoster
  • Facebook
  • Orkut(?!)*
  • Reader
  • Flickr
  • Posterous
  • bit.ly
  • delicious
  • E-Mail (im großen Stil; mit mehreren Adressen und Clients)
  • Artikel kommentieren (bevorzugt anscheinend bezüglich Netzpolitik)
  • Google Wave (ich weiß auch hier immer noch nicht so recht was das soll; also toter Account)
  • Internet nach internetspezifischen News durchcrawlen (wenn nicht schon per Reader geschehen; ich zähle hierzu auch Blogsuche, Google Earth(?!)* und ähnliche Instrumente)
  • irgendwelche Foren
  • Yahoo(?!)*
  • html-, css-, java- und ajax-Kenntnisse und nebenher noch ftp und php und apache; am Ende noch api bedienen
  • Google Friend Connect(?!)*
  • Google docs und tabs
  • Amazon-Wunschliste
  • ebay
  • MySpace
  • Skype(?!)*
  • Verbraucherportale(?!)*
  • telepolis(?!)*
  • Linkedin(?!)*
  • diggit
  • craigslist
  • mehrere Browser (inkl. social Browser Flock); plugins und add-ons (der Browser soll individuell und auf Hochleistung getrimmt sein)
  • *(?!) = zweifelhaft; hier bin ich mir nicht hundertprozentig sicher ob der tatsächlichen Verwendungshäufigkeit und/oder -relevanz, da ich, wie gesagt, was dieses angeht, nur ein kleines Internet-Licht bin
, und jede dieser Seiten muss hochindividuell eingerichtet sein (auch dieses Einrichten und Einstellen kostet Zeit - und man muss ja auch noch dranbleiben).

Wahrscheinlich werden mir die richtigen Geeks jetzt genau diese Liste um die Ohren hauen wollen: zu viel; Triviales; Redundanz; Kinderspielzeug, das richtige Zeug ist ´Dieses´ beziehungsweise ´Jenes´; und sowas eben. Aber ich habe diese Dinge aus unterschiedlichsten Internet-Begegnungen wiederkehrend herausgelesen und meine Verwunderung über die enorme Energie, die in diese Dinge gesteckt wird, ist nie gewichen.

Also zum Schluß: Entweder ich bin viel zu langsam (obwohl ich denke, ich fliege) und würde das oben angedeutete Pensum daher nie im Leben (schon gar nicht nahezu täglich) schaffen. Oder ich bewerte das alles über. Ich denke mir immer was könnte ich im Internet alles schaffen, wenn ich die Zeit darin investieren würde, die ich vermute, die es braucht. Dann denke ich mir wieder: nein, meine Zeiteinteilung ist vollkommen okay.

Hermine sagt: Schneeballschlacht, mon Petit!

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