Direkt zum Hauptbereich

Twitter I

Apropos Twitter-Buch, empfehlen kann ich da folgende zwei:

  • O'Reilly, T. & Milstein, S.: Das Twitter-Buch. Köln [u.a.] 2009.

Ein sehr schönes, frisches Buch zu Twitter, so nach dem Motto: Freut euch, es gibt Twitter, einfach mal machen, das macht solch einen Spass - und so einfach geht das; und wenn nicht gleich alles zu einhundert Prozent klappt, auch nicht wild; es gibt genügend Spielsachen, die ihr ausprobieren könnt, einfach machen, es wird euch gefallen; jeder kann das, es macht Spass, und es wird euer Leben verändern. Es ist genauso ausführlich wie es sein muss. Es vermittelt nützliche Tipps im Umgang mit Twitter und mit der Twittergemeinde. Weiter stellt es nützliche und gängige Tools und Clients vor und ist dabei immer uptodate. Es hat sehr schöne frische Farben und führt einen schon alleine von daher (und über die rechteckige Buchform) auf angenehmste Art und Weise in das Twitter-Ambiente ein.

Ich finde: Dieses Buch ist rundherum gelungen; es wird nie langatmig, und dieses Buch vermittelt dem interessierten Web 2.0-Adepten wirklich alles, was sie oder er über Twitter wissen muss. Einziges, winziges, eigentlich gar kein Manko: die Beispiele und die Beispiel-Tweets sind englischsprachige.

  • Simon, N. & Bernhardt, N.: Twitter. Mit 140 Zeichen zum Web 2.0. München 2008.

Da ist wohl gerade auch eine neue, vollständig überarbeitete Auflage herausgekommen, mit farbigen Illustrationen ausgestattet. Die Ausgabe, die ich zur Hand hatte, war schwarz-weiß, wenn ich mich recht entsinne. Insgesamt wird hier Twitter sehr schön mit seinen ganzen Tricks und Raffinessen beschrieben. Vieles wird zu historischen Entwicklungslinien erzählt, dabei werden hier und da auch wirklich interessante Hintergründe vermittelt, die einem helfen das Ganze besser in einen größeren Rahmen einordnen zu können - mir kommt so etwas immer sehr entgegen, denn dann muss ich nichts auswendig lernen, sondern begreife es vom Prinzip her und kann mich sodann von da aus selbständig weiterentwickeln. Desweiteren gibt es ein sehr umfangreiches Kapitel zum Einsatz von Twitter in unternehmerischen Strukturen. Zum Schluß werden hilfreiche Twitter-Tools vorgestellt (Tweetdeck aber zum Beispiel nur ganz am Rande; ist das gut?). Trotz der erstklassig detaillierten Wiedergabe von zum Beispiel Installationsfeinheiten und ein paar computertechnischen Hintergründen, merkt man hier, dass anderthalb Web 2.0-Jahre eben doch so ungefähr ein dreiviertel Hundejahr sind; dieses Aktualitätsmanko soll mit der neuen Auflage ebenfalls erledigt sein.

Ich finde: Man kommt nach der Lektüre dieses Buches gut mit Twitter klar. Man sollte sich jedoch unbedingt die erwähnte neue Auflage - von 2009, glaube ich - besorgen! Vom Stil her, fehlt mir hier die Frische der Internetfachbücher (und nicht nur dieser!) angelsächsischer Destination.

Hermine sagt: Ich lese gerade Das verlorene Symbol, ätschi.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Distress heutigentags

Wer es an die Spitze bringt, auf dem lastet in der Tat ein Leistungsdruck, wie es ihn nie zuvor gegeben hat. Die Informationsflut aus dem Computer überschwemmt ihn, nicht sofort zu reagieren kann tödlich sein, die Kommunikation mit allen Winkeln der Welt fordert ihm höchste Präsenz in jeder Sekunde ab. Obendrein plagen ihn Versagensängste; von Missgunst umlauert fühlt er sich sowieso. Da greifen viele Manager nachts zu Schlaf- und am Tag zu Aufputschmitteln: smart drugs (Muntermachern) oder brain boosters (Denkbeschleunigern, Hirnkompressoren). Erst recht droht ihnen dann über kurz oder lang das Burn-out-Syndrom : das Gefühl, ausgebrannt zu sein, die Depression nach dem Dauerstress - und schließlich der Herzinfarkt, zynisch der Ritterschlag der Leistungsgesellschaft genannt. Dazu natürlich immer wieder die Lust an der Macht, am Status, am Geld, manchmal sogar ein Triumph. Der Sturz eines großen Bosses aber ist besonders tief, mit wie vielen Millionen er auch abgepolstert wäre: Da is...

Junges Vollblut

Im Profi-Schach kommen immer mehr junge Genies auf. Einerseits bedeutet das für die etablierte Garde eine angenehem Abwechslung und (endlich) neue Herausforderungen. Andererseits: Wo kommen die her? Wie geht so etwas? Früher, zu Zeiten von Bobby Fischer konnte man davon ausgehen, dass es sich bei einem so jungen Rekord-Großmeister um eine psychologische Besonderheit handeln musste; es war klar, dass diese wahnsinnige Leistung mindestens eine sehr einseitige Spezialisierung voraussetzte. Wie sich nicht nur bei Bobby Fischer herausstellte, konnte man auch ein psychologisches beziehungsweise soziales Defizit erwarten. Heutzutage erscheinen diese jungen Supergroßmeister erfrischend kommunikativ und mit einem mindestens ausreichenden Maß an sozialer Kompetenz ausgestattet zu sein. Es scheint mir, dass dies die Früchte einer intensiven Computerarbeit sind; die zweite oder gar dritte Welle nach einem Kasparow und einem Leko. Die Schachsoftware und der effiziente Umgang sind heutzutage perfek...