Folgendes nervt mich an mir:
Ich lamentiere immer, wenn ich etwas nicht mehr will: Oh, dieser Chrome, ich will ihn nicht mehr, ich bin partout kein Technik-Freak ...; oh, dieser RSS-Feed von der Süddeutschen - die labern immer in ein und demselben ...; oh dieses Layout ich kann´s nicht mehr sehen, und so unpraktisch ...; usw. usf.
Das geht mir mit Geschäften ebenso: Da, die haben das nicht im Regal, da müssen die doch für aufpassen, das passiert jetzt aber sehr regelmäßig, zu regelmäßig, ...; da, in dem anderen Geschäft, das war doch früher schon ganz gut, und so kundenfreundlich ...; usw. usf.
In der Folge zögere ich den "Austausch" dann meistens doch länger hinaus als nötig. Oder ich breche abrupt sozusagen alle Brücken hinter mir ab. - In jedem Fall: bleibe ich nicht so locker, wie ich vermute, dass es sich für solch alltägliche Veränderungen ziemen sollte.
Vermutete Ursache:
Ich will jetzt nicht mit dem Psychologen-Stichwort Verlustangst kommen. Aber komisch kommt mir das alles schon vor - ich meine, es handelt sich hier immerhin nur um Dingliches. Und doch sieht es so aus, als könnte ich mich von ihnen nur trennen, indem ich zuvor Gegen-"Argumente" finde. Ja, es sieht für mich fast so aus, als bräuchte ich dieses verbale, unattraktive Ritual. Obwohl es sich nur um Dinge - obige Beispiele sind sogar nur virtuell! - und Geschäfte handelt, fühle ich mich ihnen gegenüber verpflichtet. Komisch!
Eventuell, aber nur ganz eventuell, nehme ich mich persönlich zu wichtig - vielleicht daher auch meine Angst vor dem Tod, meine große Angst vor dem damit verbundenen Verlust der eigenen Persönlichkeit. - So ein Internet-Programm oder so ein Geschäft registriert das doch gar nicht, wie ich mich ihm gegenüber verhalte, ob ja oder nein - die machen einfach weiter (mit ihrem Geschäft), ob ich nun existiere oder peng.
Gegenmaßnahme:
Einfach machen, einfach ändern - kein lamentieren; freuen über das Neue. Mich freuen, mich vorbehaltlos freuen über die enorme Vielfalt.
Hermine sagt: Immer schön dran bleiben.
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