Ich bin ja der Überzeugung, dass wir in Deutschland umdenken müssen: raus aus unseren selbst gebauten, sterilen und veredelten Häuser- und Wohnburgen - rein in die Ghetto-Viertel. Überschwemmen.
In alles einmieten, was es da so gibt und den eigenen Ansprüchen entsprechend aufmotzen.
Dabei galt die Yuppisierung lange Zeit als Zauberweg, um in sogenannten Problemvierteln eine stabile soziale Mischung herzustellen.
Gentrifizierung oder Gentrifikation heißt so eine Idee wohl nicht erst heutzutage. Der Begriff ist für mich viel zu steril. Wie alle diese Begriffe, die einen Anspruch von Wissenschaftlichkeit verströmen sollen. In New York geht das doch auch, dieses Überschwemmen von Ghetto-Wohnvierteln.
Mein Gedankengang ist folgender: Diese Zusammenballungen von Menschen einer sozialen Schicht oder von Menschen aus einem Land werden zerbröselt. Menschen mit demselben Sprachhintergrund werden so gezwungen sprachliche Vielfalt zu entwickeln. Verrottung einer Wohnung oder eines Hauses geht nicht mehr; es wird sofort von finanzkräftigen Menschen aufgekauft beziehungsweise angemietet und modernisiert - die nächsten Menschen, die Interesse an diesem Wohnobjekt haben, müssen tief in die Tasche greifen. "Geld" , Finanzkraft gerät in die ehemals armen Wohnviertel.
Mir ist der Hauptgedanke wichtig: keine Zusammenrottung beziehungsweise Abschottung mehr. Sich nicht zurückziehen, sondern aufeinander zugehen. Grenzen immer wieder aufs Neue ausfransen, am besten: gar nicht erst aufkommen lassen. Überschwemmen. - Ballungsräume ausdünnen, aufweichen, infiltrieren! So sehen alle Seiten auch einmal etwas Neues, neue Köpfe; und hören tun sie dann auch mal etwas anderes.
Hermine sagt: Praktisch.
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